Dienstag, 21 März 2023

2022.08.20 - 01. Spieltag: SG Güsen/ Parey - SV Union Heyrothsberge 2:1 (1:0)

SG Güsen/Parey düpiert Union Heyrothsberge beim 2:1-Sieg im Auftaktderby

Quelle: Burger Volksstimme vom 22.08.2022

Die einen dürfen sich bis zum Rückspiel Ende November als neue Nummer eins im Jerichower Land wähnen, bei den anderen rauschte die Laune bereits am 1. Landesliga-Spieltag ins Erdgeschoss. Mit dem 2:1 (1:0)-Derbysieg über Heyrothsberge hat die SG Güsen/Parey ihr Fußballmärchen am Sonnabend um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben.

Von Björn Richter Parey ● Zum Ende hin haben sie Einwurfentscheidungen zu ihren Gunsten wie Treffer gefeiert. Die SG Güsen/Parey zog sich an jedem gewonnenen Boden- und Luftduell hoch, als wäre die Zweikampfstatistik ein kleiner Titel, den es am Sonnabend zu gewinnen gab. Und als Niklas Nethe in der zweiten Minute der Nachspielzeit einem Dropkick von Christian Gropius hinterher tauchte und die letzte Chance der Gäste vom SV Union Heyrothsberge entschärfte, herzten sie beim Landesliga-Aufsteiger ihren Schlussmann so, als hätte er den entscheidenden letzten Versuch im Elfmeterschießen pariert. Im Finale der Champions League. Mindestens.

Dass es sich gerade einmal um den Auftaktspieltag handelte – geschenkt. Das Vollbad in den Emotionen hatte sich der Gastgeber bei seinem Landesliga-Debüt verdient. Der 2:1 (1:0)-Derbysieg im Eröffnungsspiel war ein weiterer Meilenstein auf dem erfolgsgepflasterten Weg der vergangenen zwei Jahre. Und inzwischen hat sich nach dem direkten Durchmarsch von der Kreisoberliga und dem Pokaltriumph bestätigt, dass Erfolg attraktiv macht. Unter den 162 Besuchern waren am Sonnabend „auch wieder viele, die seit Ewigkeiten nicht mehr bei einem unserer Heimspiele dabei waren. Das macht uns unheimlich stolz“, kommentierte Trainer René Bonitz den Umstand, dass sich der Sportplatz in Parey längst als gehobene Adresse herumgesprochen hat.

Offenbar nicht bis zum SV Union nach Heyrothsberge. Die Ausfälle von Maximilian Schmidt und Tom Raue einmal außen vorgelassen, wirkte der Spieltagskader der Aufgabe vor allem im Kopf nicht gewachDie einen dürfen sich bis zum Rückspiel Ende November als neue Nummer eins im Jerichower Land wähnen, bei den anderen rauschte die Laune bereits am 1. Landesliga-Spieltag ins Erdgeschoss. Mit dem 2:1 (1:0)-Derbysieg über Heyrothsberge hat die SG Güsen/Parey ihr Fußballmärchen am Sonnabend um ein weiteres Kapitel fortgeschrieben. sen. „Wir haben genau den Gegner vor uns gehabt, den wir erwartet hatten: Eine bissige Mannschaft, die tief steht. Dagegen haben wir 80 Minuten lang nicht die richtigen Mittel gefunden und passenderweise mit der ersten Chance auch das Gegentor kassiert“, schätzte SVU-Trainer Tino Beyer ein.

In einer umkämpften wie zerfahrenen ersten Hälfte kam der Spielgemeinschaft nach einer halben Stunde ein ruhender Ball gerade recht. Maximilian Reinshagen brachte die Kugel in die Heyrothsberger Gefahrenzone und beim Klärungsversuch köpfte Marcus Schlüter in die eigenen Maschen (31.). „Mehr als unglücklich. Alle Gegenspieler sind gedeckt, wir haben also nicht falsch gestanden oder schlecht verteidigt. Ab da war der Nachmittag vorgezeichnet“, bemerkte Beyer zum 0:1 aus Sicht seines Teams. Dieses berappelte sich zwar bis zur Pause, verbuchte auch einen freien Abschluss durch Christian Kloska (44.), doch wirkte insgesamt zu ideenlos gegen einen Gegner, der nicht am Optimum spielte, wie Bonitz befand: „So lange wie möglich verschieben, ruhig aufbauen, sich nicht in Zweikämpfen aufreiben – genau das ist unser Weg. Dafür waren in der ersten Halbzeit aber zu viele Eins-gegen-einsDuelle dabei. In vielen Situationen müssen wir unsschneller vom Ball trennen.“

Gesagt, getan: Mit Wiederbeginn schaffte Güsen/Parey es nicht nur, mit hoher taktischer Disziplin und viel Einsatz Unheil vom eigenen Tor fernzuhalten, sondern kaperte die Anfangsminuten des zweiten Abschnitts durch eigene Offensivaktionen. Und das nach einem Muster, das den Unionern kaum unbekannt sein dürfte: Nach Balleroberung im Mittelfeld schickte Alexander Röwer den pfeilschnellen Niklas-Joel May in die Tiefe, dieser entledigte sich seiner Bewacher und legte per Lupfer das 2:0 nach (51.).

Dabei hatten die Gäste sogar Glück, dass die SG weitere Konter schlecht ausspielte. Robert Döbberthin (54.) und May (61.) hätten bereits bis zur Stundenmarke alles klar machen können. „Eigentlich wollten wir uns zur zweiten Hälfte neu sortieren, haben es aber nicht hinbekommen. Mehr als ein, zwei Halbchancen gab es bis in die Schlussphase hinein auf unserer Seite nicht“, sah Beyer das Spiel seiner Elf an fehlender Durchschlagskraft kranken. Kaum Tempo, falsche Entscheidungen, eine ungenügende Passgenauigkeit und die teils resigniert wirkende Körpersprache ließen kein Aufbäumen erkennen. Bis zur 80. Minute.

Obwohl längst noch nicht wieder bei 100 Prozent, wirkten die Einwechslungen von Benjamin Schäfer und Marcel Gieseler im letzten Drittel des Spiels spürbar belebend. Heyrothsberge spielte mit mehr Übersicht für den freien Mitspieler und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest. Die SG-Abwehr war dagegen oft gefordert und konnte nur noch selten konsequent klären. Auch nicht einen bereits abgewehrten Ball, den Unions Karsten Völckel noch einmal in den Strafraum brachte, Daniel Gropius per Kopf ablegte und Marco Westhause zum 1:2-Anschluss über die Linie stocherte (85.). „Heyrothsberge hat zum Ende viel investiert und sich denTreffer dann auch irgendwann verdient“, erkannte Bonitz an.

Allerdings startete die Aufholjagd der Gäste viel zu spät. Der eingangs geschilderte Abschluss von Gropius war der letzte Aufreger eines Auftaktspiels, das dem Neuling einen Einstand nach Maß bescherte, während die Gegenseite schon früh in der Saison ins Grübeln geraten ist. Beyer fasste zusammen: „Das ist natürlich ein unzureichender Start, gerade vor dem Duell mit Ottersleben. Was bleibt uns also anderes übrig, als zu versuchen, auf die letzten zehn Minuten aufzubauen?“ Und mitunter liegt seinen Schützlingen die Außenseiterrolle in diesem Duell auch besser. Gewohnt ist sie das Team jedenfalls aus den vergangenen acht Jahren, in denen es häufig dann in die Erfolgsspur fand, als man es nicht unbedingt von ihm erwartet hat.

Tore: 1:0 Marcus Schlüter (31., ET), 2:0 Niklas-Joel May (51.), 2:1 Marco Westhause (85.)

SR: Torsten Felkel (Salzwedel), Christoph Rückmann, Guido Eisenschmidt; ZS: 162

Infos zum Spielverlauf gibt es hier: www.fupa.net/match/sv-germania-guesen-m1-sv-union-heyrothsberge-m1-220820

Bilder vom Spiel von Michael Donau finden Sie hier: www.fupa.net/photos/sg-guesen-parey-sv-union-heyrothsberge-409102#1

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