Dienstag, 06 Juni 2023

01.09.2018 - 02. Spieltag: SV Union Heyrothsberge - SG Blau-weiß Niegripp 5:1 (2:1)

Fußball-Landesliga SV Union Heyrothsberge siegt im Derby gegen Blau-Weiß Niegripp mit 5:1 (2:1)

Vier Jahre lang hat es das Duell zwischen dem SV Union Heyrothsberge und der SG Blau-Weiß Niegripp nicht mehr in einem Pflichtspiel gegeben. In der Neuauflage der Partie in der Fußball-Landesliga fegten die gastgebenden Unioner mit 5:1 (2:1) über den Aufsteiger hinweg. Das Sportliche rückte allerdings am Sonnabend jäh in den Hintergrund.

Von Björn Richter

Heyrothsberge/ Es gibt in der Historie Fouls, die in ihrer ganzen Niedertracht den Fußball zur Nebensache machen: Tim Wieses Kung-Fu-Einlage gegen Ivica Olic im Nordduell 2008 zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen etwa. Auf der anderen Seite gibt es Szenen wie jene aus dem Landesliga-Derby vom Sonnabend zwischen Union Heyrothsberge und der SG Blau-Weiß Niegripp, die einfach unfassbar unglücklich sind: Die Grätsche von Eric Horn gegen Gästestürmer Steven Peseke mochte an der Seitenauslinie unnötig sein, Verletzungsabsicht ließ sich aber nicht unterstellen.

Das ganze Ausmaß wurde allerdings erst am Abend klar, als SG-Trainer René Sandmann den Anruf seines 31-jährigen Routiniers entgegennahm: „Es hat sich als Knöchelbruch herausgestellt. Ich musste sofort an die Situation vor 15 Jahren denken, als ich wegen einer ähnlichen Verletzung meine Karriere beenden musste. Diese Diagnose ist in diesem Alter eine absolute Katastrophe.“

Dies und die Ungewissheit über Till Räcke, der ebenfalls nach einem Zweikampf verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, ließ bei den Gästen alles in den Hintergrund rücken. Selbst den Ärger, der während der 90 Minuten groß war. Niegripp fühlte sich von Schiedsrichter Amin Hamidi verpfiffen. Beim 1:0 soll sich Torschütze Stefan Groth im Abseits befunden haben (10.). Das Foul an Marcus-Antonio Bach, das zum Strafstoß und kurz darauf zum 2:0 führte, soll sich außerhalb des 16-Meter-Raums zugetragen haben (18.). Vor dem 3:1 – wiederum ein Strafstoß, den Marcel Gieseler verwandelte (50.) – habe Marco Westhause gegen Groth den Ball gespielt. Und dem 4:1 von Bach ging ein offensichtliches Handspiel von Nils Fischer voraus (54.).

Ohne Frage kam auch der neutrale Beobachter nicht um die Feststellung umhin, dass der Heimvorteil am Sonnabend ein bisschen präsenter als sonst war. Doch das schmälerte nicht die Heyrothsberger Leistung, die sich durch große Abgeklärtheit auszeichnete. Nur als Keeper Christopher Biegelmeier einen Schuss von Steven Plünnecke unterschätzte und so der 1:2-Anschluss fiel (21.), wackelte der Gastgeber. „Es gab Parallelen zum Bernburg-Spiel, als wir auf einen guten Anfang diese Schlummerphase einlegen. Gut, dass wir diesmal den Schalter gefunden und die Ruhe bewahrt haben“, lobte Union-Trainer Torsten Marks.

Apropos: Vor dem Anstoß gedachten beide Mannschaften dem kürzlich verstorbenen Heyrothsberger Schiedsrichter und Trainer Manfred Mahler mit einer Schweigeminute. Dazu verlas Stadionsprecher Uwe Reibold einen zutiefst emotionalen Nachruf, der zu Tränen rührte. Fußball bleibt eben auch nur, was er schon immer war: Nebensache.

Union: Biegelmeier – Gieseler, Krümling, Horn, Thormeier (42. Peukert), Kloska, Fischer, Rieche, Bach, Groth (65. Spengler), Stridde (75. Tandel)

Niegripp: Krüger – H. Schäfer, Räcke (80. Pantenburg), Westhause, Plünnecke, Schlüter, Ackmann, Kramer, Wittpahl, Mlynek (46. D. Lindenblatt), Peseke (60. Blum)

Tore: 1:0, 2:0 Stefan Groth (10., 18., FE), 2:1 Steven Plünnecke (21.), 3:1 Marcel Gieseler (50., FE), 4:1 Marcus-Antonio Bach (54.), 5:1 Daniel Stridde (56.)

SR: Amin Hamidi (Stendal), Jan Reinecke, Karsten Fettback; ZS: 98

Quelle: Burger Volksstimme vom 03.09.2018

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